Da Mind Of Traxman :: Planet Mu/Cargo
Nachhilfe in Chicago Footwork für europäische Ohren.
Das Footwork-Genre nach Chicago-Art mit seinen blitzschnellen Beats auf gerne mal 180 bpm ist schon seit einigen Jahren fester Bestandteil des Labels Planet Mu, und eine Platte von Cornelius Ferguson zu veröffentlichen, ist die geradezu logische Konsequenz. Der gute Mann ist seit fast 20 Jahren House-Produzent, residiert in Chicago, und ist nebenbei auch Mitglied des Produzententeams Ghetto Teknitianz, dem auch die Labelkollegen Spinn und Rashad angehören. Da Mind Of Traxman beschreibt den Ist-Zustand des Genres aus amerikanischer Sicht. Keine Annäherung an europäische Bassmusik oder Rave. Es geht um die klassischen Bezugspunkte, namentlich House, Soul und HipHop. All das verkleidet diese rasanten und repetitiven Tracks, all das sagt: „Hört genau hin. So wird es gemacht!“ Heilig ist da erst mal wenig. Ferguson jagt Jay-Z, arabische Schnulzen und unendlich viele Vocals uralter Soul-Platten durch den Sample-Fleischwolf. Da helfen bratzender Acid, souliger House und Old-School-Rap gerne aus, um den Juke interessant zu halten. Kaum ein anderes Genre könnte ja ungeeigneter für das Format Album sein, da ist man schnell bei einem „Thema verfehlt“. Aber ist das einer so unverbindlichen und direkten Musik überhaupt vorzuwerfen? Eben. Man kann ja auch nicht nur Shakespeare lesen.
Key Tracks: „I Must Deadly Killer“, „Setbacks“, „Rock You“
Christopher Hunold
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