Cymbals Eat Guitars :: Lenses Alien
Memphis Industries/Indigo
Die Staten-Island-Band steht mit Album Nummer zwei an der Front einer neuen Rock-Resistance: Angst essen Gitarre auf.
Die Begrüßung auf dieser Platte dauert geschlagene achteinhalb Minuten, sie beginnt wie ein handelsüblicher Indie-Rock-Song aus der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre, den Bands wie Pavement und Archers Of Loaf schon besser hingekriegt haben. Nach anderthalb Minuten erst schält sich aus der Reminiszenz an den alten Onkel Indie Stück für Stück ein Cymbals-Werk heraus, mit zerstreuten Noise-Brocken, fortlaufendem Feedback. Später taucht noch einmal der Song vom Anfang auf, zum Finale lässt die Band das Rauschen über einer kleinen Meditation zirkulieren, bis, wir sind immer noch nicht durch, eine Grunge-Rock-Kapelle dem Ding endgültig den Rest gibt. Eigentlich ist mit Song Nummer eins schon alles gesagt, freundlicherweise hat die Band aus Staten Island noch neun weitere Beispiele für ihr durchaus frenetisches Zerstörungswerk mit weniger langen Anlaufbahnen auf ihr zweites Album gepackt. Cymbals Eat Guitars stehen mit Lenses Alien an der Front einer neuen Resistance, eine Widerstandsbewegung, die sich der kontinuierlichen Entwertung der Gitarre im Rock mit Macht entgegenstemmt. Und mit einer schönen Sprache, einem Dreh, der jeden ihrer Songs zu einem kleinen Spektakel werden lässt. Überall wird abgebaut und weggekarrt, wir dürfen diese Musik in jedem Stadium erleben, in voller Pracht und halb zerstört – von der Angst, die die Gitarre aufisst.
Key Tracks: „Rifle Eyesight (Proper Name)“, „Secret Family“, „Definitive Darkness“
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