Cuba Missouri – This Year’s Lucky Charms :: VÖ: 10.3.

Es gibt ja dieses ewig gültige I Pop-Gesetz, nachdem morgen keine Musik peinlicher/unanhörbarer/ geht-überhaupt-nicht-mehr-iger ist als die. die heute als der heiße Scheiß gehandelt wird. Das ist in allen Mode-bezogenen Branchen so. Nur gibt es im Indie-Lager halt auch sehr viele Gesetzesbrecher, die so yesterday sind, um immer noch zu Konzerten der Arctic Monkeys. der Kaiser Chiefs, von Art Brut und Maximo Park zu rennen. Nein, kleines Späßchen, das geht völlig in Ordnung. Nur blubbert unter der 80er-Jahre-Wave-Pop-Welle schon seit einiger Zeit das 90er-Jahre-lndie/Alternative-Revival, das demnächst geysirartig an die Oberfläche schießen wird. Wobei wir bei Cuba Missouri und ihrem Debütalbum wären, das this year s lucky charms heißt, aber durchaus auch „1994’s Lucky Charms“ heißen könnte. Weil hier das Beste aus dem Indie-Rock der 90er Jahre zu etwas „Neuem“ zusammengeführt wird neu deshalb, weil sich 2ehn plus Jahre nach der Hochzeit eines Genres herauskristallisiert haben dürfte, was das Beste daran gewesen sein muß, und von den Revivalisten besser zusammengebaut werden kann als von denen, die das früher versucht haben: das Spiel mit der Dynamik, Post-Hardcoreund Drone-Gitarren mit Wah-Wah und Vibrato, vermeintliche Soundlücken, die durch hübsche flächige Feedbacks gefüllt werden, da ein Break. dort ein Tempowechsel, und über allem ein dunkelgrauer Melancholie-Film, der der Hab-Spaf)-Gesellschaft eine lange Nase zeigt. THIS years lucky charms zeigt aber auch, daß es prinzipiell relativ wurscht ist, welchem Jahrzehnt und welchem Genre (außer Emo natürlich] sich eine Band verpflichtet fühlt, solange die Band Songs und in diesen auch noch etwas zu erzählen hat.

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