Cristian Vogel – The never engine

Gewaltiges Hirnflimmern: Im Beipackzettel von the never engine erklärt der chilenisch-britische Produzent den theoretischen Überbau seines ersten Albums für das Berliner Tresor-Label seit fünf Jahren. Von dem Psychoanalytiker und Soziologen Wilhelm Reich ist da die Rede und von der „selbstreplizierenden Interaktion“ zwischen Mensch und Musik, die prägend für die Jahre 1994 bis 1998 gewesen sein soll. Den Menschen, die sich in den einschlägigen Clubs zu den einschlägigen Uhrzeiten mit aus anderen Gründen einschlägig flimmernden Hirnen von dieser Musik zum Bewegen anregen lassen, wird das wahrscheinlich scheißegal sein. Vogel hat ein astreines Technoalbum gemacht, das nach all der Hochgeschwindigkeits-Diversifikation elektronischer Musiken der letzten Jahre sehr angenehm auf diesen puristischen Stil hinweist. Es ist ein ultrakomplexes Soundgeschiebe und Gebleepe, aus dem sich die abenteuerlichsten Beatkonstruktionen erheben – minimalistisch, aber nicht „minimal“. Und wie gesagt: Tanzen kann man zu dieser Musik auch, wenn man sie nur laut genug hört. >» www.tresorberlin.de