Crepes

Channel Four

Spunk!/Deaf Ambitions

Die Australier spielen Retro-Pop mit gelegentlichen Ausflügen ins Synthieeske – sehr hübsch, aber noch etwas unentschieden.

Keine zehn Sekunden muss man CHANNEL FOUR, dem Debüt­album der australischen Band Crepes, gelauscht haben, da will man sich den Meeressand aus den Ohren pulen. Das Cabrioverdeck öffnen, knutschen, endlich mal wieder Kerouac lesen. Indie-Film-Sommerkram eben. Und genau deshalb müssen sich Crepes die Frage gefallen lassen, was sie nun von all den Byrds-Epigonen unterscheidet.

Eine Idee vom zwischen Sonnenuntergang am Byron Bay und Synthie-Extravaganz flottierenden Soundentwurf der Band geben zwar die Albumhighlights: Der Opener „9-5 Summer Breakers“ klingt mit Piano und zurückgelehntem Rhythmus schön sonnenfaul, „Four Years Time“ schillert neonfarben, „Sexyland“ mit seinen aufmüpfigen Keys polt Softrock auf spacig.

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Doch tut es dem Wiedererkennungswert im Retrorock-Biz gut, mit seinem Alleinstellungsmerkmal selbstbewusster hausieren zu gehen. Ty Segall hat sein Faible für Marc Bolan, die Allah-Las haben ihr steinaltes Aufnahme-Equipment, und King Gizzard And The Lizard Wizard – deren Sängerin Stu Mackenzie an CHANNEL FOUR mitgetüftelt hat – den Teufel im Nacken.

Und Crepes? Haben immerhin ein hübsches Debüt. Und Potenzial für mehr.