Crashing Dreams – Minimum To Exist

Das geht ein paar Songs lang gut. Instrumentaler Indieund Postrock, konzentriert, aber nicht unlocker aus der [ Hüfte geschrammelt. Wie aus einem gejammten Guss. Aber ohne Gesang. Und zu oft eben leiderauch ohne ein Melodiemotiv oder eine nennenswerte Dramaturgie oder zumindest eine besondere Dynamik, die die zumeist mittelschnell vorgetragenen Akkordwechselkuren der schwäbischen Crashing Dreams ins Ziel tragen könnte. So aber bleiben nicht wenige Stücke des Album-Debüts der Band um die Zwillingsbrüder Flavio und Fabrizio Steinbach auf halber Strecke liegen als ein Sonic-Youth-Intro anno 1990 ohne Wirbelsturm, als ein Man-Or-Astroman?-Hakenschlagen ohne Wahnsinn, als The-Sea-&-Cake-Tagträumereien ohne Popappeal. Als Anflüge von Leere – nicht Stille, ja zumeist begrüßenswerte, von Spannung erfüllte, sondern Leere. Dort, wo Martin Wenk von Calexico ihnen mit Trompete und Akkordeon zur Seite steht, aber auch in drei, vier weiteren Songs, in denen plötzlich ein williges Riff Aufmerksamkeit an sich reifit. zeigen die beiden Jungs aus dem Chris-Cacavas- und Barbara-Manning-Freundeskreis [Cacavas spielt hier mit, Frau Manning nicht) aber auch, dass sie durchaus über das Entwurfsstadium hinaus musizieren können.