Courting

NEW LAST NAME

Lower Third/PIAS/Rough Trade (VÖ. 26.1.)

Episches Update der Nullerjahre-Version von Cool Britannia.

War das nicht mal der Sound, den uns die Post-Blur-&-Oasis-Bands in den frühen und mittleren Nullerjahren um die Ohren gehauen haben? Das Comeback des Britrock aus einer Haltung heftigen Erlebens und zünftigen Musizierens zu einer Zeit, die noch nicht den Verlust einer Zukunft zu beklagen hatte. Wenn jetzt eine Band wie Courting an diese Tradition anschließt, im selben Moment die Stör- und Szenegeräusche der Gegenwart daruntermischt und zum Dritten ein „Theaterstück“ (O-Ton Sänger Sean Murphy O‘Neill) im Album untergebracht hat, dann kann schon einmal der Fokus verloren gehen.

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Und das, obwohl das Quartett aus Liverpool auf seinem zweiten Album nach dem Debüt GUITAR MUSIC (2022) gleich mit ein paar klassischen Rockbrechern in die Vollen geht. Es gibt aber eben auch Tempo-raus-Passagen inmitten der festen Rock-Dröhnung, eine Art Honky Tonk und gutes Funkrock-gebratze, Bläser-Antrieb anderenorts, ein zerschnittenes Brass-Sample, das zum Beatmaker wird („Emily G“) – viel Detailarbeit im erhitzten Tagesgeschäft, unterstützt von Gary und Ryan Jarman von den Cribs bei der Produktion.

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Aber so ganz findet all das nicht zusammen. Sean Murphy O’Neill beklagt zu Beginn eine vergangene Liebe („Throw“), ein paar Gedankensprünge weiter befindet er sich im Popstar-Chaos („Flex“) und hintendran landet er im Jahr 2009, die im Song angesprochene Person ist Erinnerung, sie besitzt heute einen NEW LAST NAME („America“).

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