Coralie Clement – Sattes des pas perdus
Franko-Pop ist ja seit einiger Zeit wieder ziemlich angesagt: Da wird Serge Gainsbourg, das role-model sämtlicher Gauloises-Raucher und Absinth-Trinker, posthum heilig gesprochen. Da wird Benjamin Biolay zum „neuen Gainsbourg“ ausgerufen, da wird sich über das neue Air-Album gefreut, da werden Mix-CDs randvoll mit betörenden Klängen veröffentlicht: vom „Atomic Cafe“, vom Musikmagazin Ihres Vertrauens (siehe Heft 7/03] und bald wohl auch vom Laden an der Ecke. Derweil erinnert sich Ihr getreuer Schreiberling, wie er in jungen Jahren mittelschwer in die supersüße France Gall verschossen war. Und jetzt die gute Nachricht: Mademoiselle Gall hat endlich, endlich eine würdige Nachfolgerin bekommen. Coralie Clement ist ihr Name, Benjamin Biolay ihr Bruder und salle des pas perdus der Titel ihres ganz und gar zauberhaften Debütalbums, das zwar nicht mehr ganz taufrisch ist, aber zum Glück kein bisschen angestaubt. Was Wunder: Benjamin Biolay selbst hat elf der 13 Lieder geschrieben und die ganze Chose auch noch produziert. Und dass dieser junge Mann sein Handwerk versteht, weiß wohl jeder, der auch nur einen Takt seines letztjährigen Albums negatif gehört hat. Doch ist es Coralie Clements Stimme, zart, selbstbewusst und voller Eleganz, die diesen Mix aus Bossa Nova LL’ombre et la lumiere“) und Samba [„La contradiction“), Westernballade („La mer opale“] und beschwingtem Pop zum idealen Soundtrack für den nahen Frühling adelt.
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