Convertible – Convertible 3

Hans Platzgumer giefst sein musikalisches Tausendsassatum wieder in Indierockbalmen.

Noch vor einem Jahr ging angesichts des zweiten Albums von Hans Platzgumers Lieblingsprojekt Convertible, FRAILTY OF WIN – STRENGHT OF DEFEAT, ein Raunen durch die Journaille, und sogleich wurden ob des Eklektizismus dieses Genregrenzen verneinenden Werks SGT.PEPPER’S-Vergleiche bemüht. Chronologischerweise käme nun das „WHITE ALBUM“ dran. Doch ist das so? Platzgumer meint: ja. Doch hat er Recht? Der Rezensent meint: oft ja und feiert diese vom Rumpelrock bis zum Streicherkleinod allerhand bereithaltende Wundertüte. Jedoch sei die Simultanschaltung auch dahingehend strapaziert, zu erwähnen, dass der wohl größte Kritikpunkt am Doppelschlag der Beatles seine Zerfahrenheit ist. Und auch bei CONVERTIBLE 3 hapert es an Einheitlichkeit. Die Platte wirkt wie ein äußerst geschmackvoller Labelsampler; die Suche nach dem roten Faden führt allerdings ins Nirgendwo. Platzgumer lässt sein Talent für Elektronika großflächig außen vor und liefert Songs statt remixfähige Tracks ab. Mit Bassistin PollyEster und Schlagzeugist Tom Wu klingt das alles fraglos sehr nach Band (Beispiel: das Tom-Petty-lastige,.Mindwalk“)- nur eben nicht nach einer, sondern nach einem ganzen Festival voller Krautrock-. „Anti-Folk“- und Früh-8oer-lndie-Gruppierungen. Beeindruckend, dass Platzgumer diese Metiers mühelos bedient, beeindruckend aber auch, dass der große, stimmige Hit erneut fehlt. Will er diesen, wäre es nun an der Zeit, sein innewohnendes Kreativmonster künftig angeleint Gassi zu führen.

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