Cola
THE GLOSS
Fire Talk/Melodic (VÖ: 14.6.)
Das Postpunk-Trio aus Montreal fördert Süße aus Lakonie zutage.
Eine Band namens Cola, das wirkt natürlich erst mal etwas schenkelklopferisch und wenig suchmaschinenorientiert. Aber gut, wer „Cola“ eintippt, kann auch „Band“ eintippen, und stößt somit auf ein formidables Postpunk-Trio aus Montreal, das zu zwei Dritteln aus Mitgliedern des 2021 aufgelösten Postpunk-Quartetts Ought besteht. Gerade mal ein Jahr brauchten Sänger und Gitarrist Tim Darcy und Bassist Ben Stidworthy, um 2022 mit ihrem neuen Drummer Evan Cartwright als Cola ein Debüt hinzulegen, das seine Hörer:innen per melodisch entschlackter Gitarre-Schlagzeug-Bass-Griffigkeit treu durch zähe Pandemie-Monate begleitete.
AmazonDEEP IN VIEW heißt diese kühl heruntergeschrubbte Superplatte, auf der Darcy sprech-singend von Unruhezuständen in einer reizüberflutend hochtechnologisierten Welt erzählt. Mit THE GLOSS schließen die drei nun einerseits konsequent an die wunderbare Trockeneis-Lakonie ihres Debüts an. Anderseits ist da jetzt mit Songs wie „Pulling Quotes“ oder dem fein vertrippelten „Bitter Melon“ eine neue Lust an ausgedehnteren und repetitiven Formen, die zwar etwas auf Kosten ihrer Catchyness geht, dafür aber eine belebende Süße mit sich bringt, die jedes koffeinhaltige Erfrischungsgetränk spielend übertrumpft.
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