Coheed And Cambria
The Afterman: Descension
V2/Coop/Universal
Erweiterter Metal-Begriff: Coheed And Cambria setzen ihre vertonte Comic-Saga fort.
Es braucht mehr als zwei gesunde Ohren, um vernünftige Popsongs zu verstehen. Das Gesamtwerk von Coheed And Cambria aus New York bleibt ohne Hintergrund und Überbau ein unlösbares Rätsel. Man muss ihre Comics lesen, um die Stücke zu entschlüsseln. Claudio Sanchez zeichnet sie, der erste Gitarrist und Sänger des Quartetts. Die „Amory Wars“, eine verwirrende Science-Fiction-Saga um ein Ehepaar, Coheed und Cambria Kilgannon, sie hüten die Energiequelle, mit denen die Planeten ihres Universums angetrieben werden. Auch THE AFTERMAN: DESCENSION ist der Soundtrack einer grafischen Novelle, die das Album wiederum bebildert. Im vergangenen Herbst erschien bereits THE AFTERMAN: ASCENSION. Jetzt ist die Geschichte rund. Erzählt wird, was vor allem anderen bisher geschah, vom Astronauten Sirius Amory, dem Afterman … aber vielleicht muss man den ganzen Quatsch auch gar nicht kennen und gelesen haben, um Coheed And Cambria würdigen zu können. Sie erweitern den Begriff des Heavy Metal ins Unendliche. Es fängt an mit einer Harfe und mit Sanchez’ Engelsstimme, kommt über Pink Floyd vom Prog- zum Postrock, zweigt in „Number City“ ab zu Funk und Jazz und landet bei einer Ballade mit dem Titel „Iron Fist“, die klingt wie ein bislang verschollenes Lied von Michael Jackson. Da versteht sich die Musik ganz von allein.