Cobra Killer – Uppers And Downers

Dilettantismus als Strategie, Monotonie als Stilprinzip, PunkrOCk als Einstellung. Das Berliner Duo mit den Gästen Thurston Moore, Jon Spencer und J Mascis. Dankenswerterweise haben Cobra Killer ihre Referenzpunkte diesmal gleich selbst eingeladen: Auf UPPERS AND DOWNERS gastieren Jon Spencer, Thurston Moore (Sonic Youth) und J Mascis (Dinosaur Jr.). Zugegeben, dass auch Die Prinzen ihren Teil beigetragen haben, will nicht so recht ins Bild passen, der Rest aber schon: Führte das Berliner Duo doch schlussendlich immer vor allem das Erbe von Punk und Indierock fort, wenn auch mit anderen, elektronischeren Mitteln. Doch mit diesem, ihrem fünften Album bekennen sich Annika Line Trost und Gina V. D’Orio so deutlich wie nie zuvor zu ihren Wurzeln. Hier wird gepoltert und rabaukt mit Gitarren und Schlagzeug, während man auf einen schicken, funky Electro-Beat vergebens warten darf. Stattdessen wird ganz konzentriert eine Idee reaktiviert, die in ihrem angestammten Genre etwas aus der Mode gekommen ist: Dilettantismus als Strategie, Monotonie als Stilprinzip, Punkrock als Einstellung. In einzelnen Songs wie dem überraschend eingängigen „Goodtime Girl“ mögen sie beweisen, dass auch Trash ein gewisses handwerkliches Können verträgt, aber grundsätzlich interessiert hier eher, exemplarisch vorgeführt im zwiespältigen „Schneeball in die Fresse“, der Moment, in dem die beständige Wiederholung angestaubter Rock-Klischees ins Dadaistische kippt.