Clinic :: Bubblegum

Domino/Good To Go

Quiet, please! Die eigenwilligste aller britischen Indie-Bands erkundet den psychedelischen Folk-Blues.

Fünf Alben hat diese Band bisher veröffentlicht, aber so richtig ist sie nie über den Geheimtippstatus herausgekommen. Das mag daran liegen, dass sich die Liverpooler gerne verkleiden und die Gesichter mit OP-Masken verdecken. Das kann auch damit zu tun haben, dass Ade Blackburn gerne nuschelt und manchmal in ein Mono-Mikrofon singt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die meisten Genres, die sich Musikjournalisten ausdenken, nicht so recht zur Beschreibung von Clinic passen. Auch mit dem neuen Album hält das Quartett ordentlich Abstand zu gängigen Gepflogenheiten. Unter der Regie von John Congleton geht alles ein paar Dezibel leiser, damit man neben dem von Clinic so geliebten Orgelsound auch Instrumente wie Cembalo, Vibrafon und Sitar hören kann. Wie es scheint, hat man sehr spät mit den Aufnahmen begonnen, gegen zwei Uhr morgens. Es klingt sehr umnachtet. Verglichen mit VISITATIONS ist das hier das reinste Easy Listening, unterfüttert mit Folk, Blues und etwas Soul. Als Zugabe gibt es einen Freimaurer-Walzer. Im Dunkeln ist schließlich gut schunkeln.

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