Clark
The Last Panthers
Warp/Rough Trade
Lukrativer Auftrag: Der englische Elektronik-Produzent hat den Soundtrack zu einer Action-Serie geschrieben.
Chris Clark veröffentlicht seit 15 Jahren elektronische Tracks auf dem renommierten Warp-Label. Mit diesem Abnehmer begnügt er sich inzwischen aber nicht mehr. Gerne nimmt er zur Kenntnis, dass bei ihm Aufträge aus anderen Gebieten eingehen. Der vorliegende ist der bisher spektakulärste. Auf Drängen von Regisseur Johan Renck (der 1993 als Stakka Bo einen Riesenhit mit „Here We Go“ hatte) hat er die Musik geschrieben, die unabhängig von David Bowies „Blackstar“-Titelthema zur Fernsehserie „The Last Panthers“ gehört.
Der düstere Action-Stoff gebe Clark idealen Raum zur Entfaltung, so Renck. Wie wahr! Hier kann er sich in alle Sphären ausbreiten, die ihn als Musiker antreiben, und beileibe nicht nur Hintergrundbeschallung vorführen. Durch „Serbian Daffodil“ läuft nach einem tiefem Bassstoß ein verzerrt wirkendes sinfonisches Thema. „Strangled To Death In A Public Toilet“ wird von unheimlichem Chorgesang beherrscht, der auf einem Teppich aus todernsten Pianoakkorden situiert ist. „Actual Jewels“ fällt mit stampfenden und klatschenden Beats aus dem Rahmen. „Diamonds Are Forever II“ sorgt zuerst mit sägenden Lauten und dem Röhren eines Schiffshorns für Grusel, ehe es zum zweiten Teil übergeht, der wie eine neue Version von „Spiel mir das Lied vom Tod“ wirkt. Clark gibt seiner Karriere mit diesem Album neuen Schub.