Clare Maguire :: Light After Dark
Neues vom britischen Fräuleinwunder. Hier: selbstbewusster Pop, etwas überambitioniert.
In Britannien nennt man sie schon ehrfürchtig The Voice. Was absolut nachvollziehbar ist. In der Stimme Clare Maguires steckt eine Urgewalt. Wenn die 23-Jährige loslegt und einen Sturm entfacht, muss man in Deckung gehen. Da fühlt man sich gleich an Florence Welch erinnert. Maguire wirkt aber natürlicher, wenn sie ihr Stimmvolumen ausreizt. Im Inlay erzählt sie uns, von wem sie sich inspiriert fühlt: Johnny Cash, Sister Rosetta Tharpe, Howlin Wolf, Michael Jackson und Q-Tip. Leider hört man davon wenig heraus. Der Grund dafür ist Fraser T. Smith, ein Produzent mit Mainstream-Macke, der für Maguire offenkundig einen Sound zwischen Adele und Hurts im Sinn hatte. Das wird The Voice nicht gerecht. Zu viel Tand lenkt vom Wesentlichen ab. Streng genommen gibt es nur zwei Songs, die aus dem Rahmen fallen („Shield And Sword“, „Ain’t Nobody“). Auf die spartanische Version von „Hope There’s Someone“ von Antony & The Johnsons hat man dagegen verzichtet. Schade. Das Album hätte sie gut vertragen können.
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