Christy & Emily – No Rest

Der Distinktionsgewinn, den das Duo aus Brooklyn mit seinem ersten Album QUEEN’S HEAD im Sommer 2007 eingefahren hat, ergab sich aus der Avantgarde-Nähe dieser verhallten, Folk-nahen Minimal-Kammermusik. Liebliche Duogesänge wurden von musikalischen Widerborstigkeiten im Zaum gehalten, und das war ja schon mal was im zeitgenössischen Folk, der seit Jahren unter einer inflationären Veröffentlichungspolitik leiden muss. Dass dann ausgerechnet dieses zweite Album von Christy & Emily eine Wende hin zur Normalität markiert, ist schon verwunderlich.

Produziert wurde es vom Klangbad-Labelchef Jochen Irmler, dem großen Krachmacher und Gründungsmitglied der legendären Avantgarde-Band Faust. Das Sphärische, das auf dem ersten Album von Christy & Emily durch Dissonanzen und elektronische Störgeräusche verursacht wurde, ist nur noch in Spurenelementen vorhanden. Auf der anderen Seite hat es hier Großartiges wie den bitter-süßen Minimalismus von „Cave“. Aber das ganz große Album von Christy & Emily steht noch aus.