Chikinki

Bitten

Urban Cow/Rough Trade VÖ: 18. Februar 2011

Electro zwischen allen Stühlen: Rock, Funk, Elektronik und Klassik.

Chikinki waren schon immer eine Band zwischen den Stühlen. Niemals aber haben sie ich so wohl gefühlt zwischen Rock und Funk, Elektronik und Klassik wie auf Bitten. Mit diesem vierten Album bringt sich das britische Quintett auf den Punkt. Und offenbart zugleich seine größten Schwächen. Exemplarisch dafür stehen mag „Bitte Bitte“, in dem Rupert Browne einen Abend in Kreuzberg besingt. Dort tanzt man auf dem „disco dancefloor“ zu „electro rock“, ist ansonsten aber „cool as ice“. Dazu schrammeln funky Gitarren und knarzen Beats aus dem Computer, während synthetische Streicher den modischen Gesamteindruck schließlich Richtung Rondo Veneziano zerfiedeln. Man wird das Gefühl nicht los, dass Chikinki nicht nur mit ihrer Berlinbegeisterung ein paar Jahre zu spät dran sind, sondern auch mit der dazugehörigen musikalischen Umsetzung. Viele Songs blubbern durchaus gefällig dahin, allerdings in einem Sound, der vor ungefähr dreieinhalb Jahren mal Avantgarde gewesen wäre. „All For One“ beispielsweise wirkt so harmlos und harmoniesüchtig, dass man gar nicht weiß, auf welchem Radiosender man den Song zu­erst weggedudelt hören möchte. Kurz: Chikinki sind zwar ganz die Alten, aber, weil sich die Zeiten ändern, jetzt womöglich reif für die Charts.

Die offizielle Homepage von Chikinki.