Cheap Trick – Budokan!

Brit-Beat beeinflusster GoOQtime-Hard-Pop vom amerikanischen Quartett, das zeitlebens nur „big in Japan“ war. Mit nur einer Handvoll Singles (so wie zum Beispiel die Sex Pistols) oder gerade mal einem Studioalbum (wie die Young Marble Giants) unsterblich zu werden, bedeutet: Kult. Seine ganze Karriere, all den Ruhm und das Geraune einer Live-Platte zu verdanken, nimmt sich demgegenüber eher kläglich aus. Peter Frampton etwa entkam nie mehr der KKAMPTON LOMES ALIVE-Falle, ebenso wie Cheap Trick bis in alle Ewigkeit dazu verdammt scheinen, ihren Konzert-Mitschnitt LIVE AT BI’DOKAN aus dem Jahr 1978 wieder und wieder herunterzududeln. Alle anderen Longplayer von Rick Nielsen (Gitarre), Tom Petersson (Bass), Robin Zander (Gesang, Gitarre) und Bun E. Carl (Schlagzeug) – und da kommt einiges zusammen seit dem Jahr 1977 – lagen dagegen wie Blei in den Regalen. Was rückblickend ein bisschen ungerecht erscheint, denn ihr vom britischen Beat der Mittsechziger, circa Dave Clark Five und natürlich Beatles, geprägter Goodtime-Hard-Pop war allemal kein Grund, das Radio leiser zu drehen. Mit BUDOKAN! beantwortet der flotte Vierer jetzt auch die Frage, wie oft sich eine Sternstunde recyceln lässt-offenbar ad infinitum. Denn die schmucke Box (plus hübschem Booklet und Poster) im Taschcnbuchformat enthält auf einer DVD weite Teile des Konzerts vom 28. April 1978 sowie einige Bonus-Features, auf CD 1 den kompletten Gig – das Originalalbum enthielt als Einzel-LP damals nur Auszüge der Show – sowie auf den CDs 2 und 3 einen fast exakten Nachbau des Konzerts, das Cheap Trick als ihre eigene Revival Band anno 1998 Track für Track nachspielten. Ein billiger Trick, gewiss, indes nicht ohne Charme.