Charlie Haden Quartet West :: Sophisticated Ladies

Verve/Universal

Mainstreamjazz von einem Frrejazz-Pionier mit Gaststars wie Norah Jones und Melody Gardot

Es ist eines der interessantesten Paradoxa im Jazz, dass ausgerechnet denjenigen Musikern, die am vehementesten auf der Seite der Moderne und der Innovation gekämpft haben, oft auch die schönste Traditionspflege gelingt. Der Bassist Charlie Haden ist so ein Fall – als junger Bursche einst in Ornette Colemans bahnbrechenden Bands ein Vorkämpfer des Free Jazz, mit seinem eigenen Liberation Music Orchestra und in diversen anderen Kontexten vielfältig progressiv tätig, pflegt er auch die Wurzeln vom Spiritual bis hin zum Bop. Letzteren besonders gern mit seinem dauerhaften Combo-Projekt, dem Charlie Haden Quartet West. Das nach einem Ellington-Klassiker benannte sechste Album des QW ist eigentlich ganz darauf abgestellt, die weiblichen Gaststars (Cassandra Wilson, Diana Krall, Melody Gardot, Norah Jones, Ruth Cameron und Opernstar Renée Fleming) im vorteilhaftesten Balladenlicht und vor schmeichelnden Streichervorhängen leuchten zu lassen. Doch in Wahrheit hinterlässt einmal mehr der sämig-süffige Luxuston des Saxofonisten Ernie Watts den nachhaltigsten Eindruck.

www.charliehadenmusic.com