Cake :: Showroom Of Compassion

Naïve/Indigo

Eine Bank als Bessermacher: Das Comeback der Gegen-den-Rock-Rocker fällt erfreulich scharfkantig aus.

Cake. Yep, die gibt es auch noch. War das nicht die einzige ernsthafte Rock-Band der Neunziger, die entschieden gegen den Rock spielte? Mit scharfkantigen Songs, die sich modernen Kategorisierungen wie Grunge oder Indie mit Anverwandlungen von Funk, Country, Calypso und Mariachi-Musik breitbeinig und grinsend in den Weg stellten. An Cake kann damals kaum jemand vorbei. Ein Zeichen zu setzen verstehen Cake auch 2011 als notorische Einzelgänger und Bessermacher, befeuert vom ewigen Glauben an Melodie und Beat. Bläser und Funk-Rhythmen erinnern diejenigen, die dabeiwaren, vielleicht an die Großtaten von Fashion Nuggets (1996). John McCrae, halb Storyteller, halb Sänger, nicht zu vergessen, der diese knackigen Dinger von Songs auf kürzestem Wege in die Gehörgänge dreht. Die Sparökonomie ist auch dem aktuellen Cake-Programm anzuhören, es gibt kein Lied, das sein Innenleben mit zu viel Außenanstrich zukleistert. Es gibt lediglich zwei, drei Songs, die dem höchsten Cake-Niveau nicht mehr standhalten. Aber geschenkt. Die lange und langsame Wachablösung des Indie-Rock als Schrittmacher weißer anglo-amerikanischer U-Musik findet in Cake gerade einen neuen (alten) Verbündeten. Passt auf, so werden jetzt viele Bands spielen wollen.

Key Tracks: „Long Time“, „Easy To Crash“, „Mustache Man (Wasted)“

The Carsx{2028}

Move Like Thisx{2028}