Caesars – Stawberry Weed

Die Caesars einzig auf ihren Retro-Hit „Jerk ItOut“ zu reduzieren, ist zwar nicht ganz so dreist, wie zu behaupten, die Dandy Warhols der Prä-und Post-„Bohemian Like You“-Zeit wären zu vernachlässigen. Dennoch verdienen die Schweden deutlich mehr Respekt, als ihnen bislang zuteil wurde. Allein schon für den Mut,ein Indie-Doppelalbum zu veröffentlichen. Und das dann noch durchgängig roh, fast krachig, fast demohaft zu produzieren. Da wird nicht gen Charts gestiert, da wird bestimmt kein zweites „Jerk It Out“ gesucht und die nervenzersetzende Kirmesorgel somit zu Hause gelassen. Stattdessen setzt man auf die große Schule verträumter 60s-Melodien a la SmallFaces(„ln My Mind“),The Who („Up All Night“)und The McCoys(„New Breed“). Dazwischen plätschern immer wieder schön entspannte Instrumentals durch das Album, und natürlich geht die Sonne immer sofort wieder auf, nachdem sie untergegangen ist, und vielleicht sind 24 Songs Optimismus auch einfach mal zuviel. Denn wie eigentlich immer bei Doppelalben ließe sich natürlich auch hier überlegen, ob man denn mit weniger nicht vielleicht mehr erreicht hätte, sprich: ob es nicht auch eine konzentrierte Platte m it großartigen Songs statt zwei Halbplatten mit sogar großen, oft aber auch nur artigen Songs getan hätte. Wie oft hört man das komplette „White Album“ oder Mellon Collie & the infinite sadness durch? Eben. Aber in heutigen Tagen unterliegt man ja Gott oder wem auch immer sei Dank längst nicht mehr dem Diktat der Tracklist.

>» www.jerkitout.de