Bullion :: You Drive Me To Plastic
Young Turks/Rough Trade
In 20 Minuten liefert Bullion die Begründung für das Großartigfinden seiner Funk-Beats.
Nathan Jenkins ging bislang ziemlich sparsam mit Veröffentlichungen um, am imposantesten war definitiv seine gar nicht mal so offizielle Mammuthochzeit von Dilla-Beats und den Beach Boys im 2007 erschienenden Mash-Up-Album Songs In The Key Of Dee. Das Vernetzen von alten Samples und Hip-Hop-Beats ist sein Steckenpferd. Ob Fleetwood Mac oder unbekannte Gassenhauer in Reichweite der Discokugel, alles muss raus und zerschnibbelt werden. Nun lässt sich das Endprodukt kaum Zeit, der Abspann läuft schon nach gut 21 Minuten. Das darf von Optimisten jetzt als Parabel auf die immer kleiner werdende Aufmerksamkeitsspanne der Musikkonsumenten gelesen werden, der ein oder andere Beat-Enthusiast fühlt sich derweil unterversorgt. Umso schneller werden einem die zahlreichen Ideen in die Ohren gehauen. Im Intro zitiert Nathan Jenkins sich und seine ersten Releases im Schnelldurchlauf mit Anflügen von Balearik und Neo-Disco, andernorts breakt B-Boy-Funk fröhlich mit Achtziger-Hip-Hop um die Wette, stets mit den obskursten Vocals versehen. You Drive Me To Plastic ist ein verdammt kurzes, dafür nachhaltiges Vergnügen. Dass Nathan Jenkins es kann, weiß man ja jetzt.
Christopher Hunold
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