Bullet For My Valentine – The Poison – Live At Brixton

Dafür brauchen andere Formationen Jahre: Nach nur einem Album legen die 1997 im walisischen Bridgend gegründeten Bullet For My Valentine einen Konzertmitschnitt vor. Das am 28. Januar 2006 aufgezeichnete live at brixton präsentiert den Schwermetall-Nachwuchs – unterstützt durch vollfetten 5.1-Surround-Sound, Multi-Angle-Kamera-Aufzeichnung und ultrapräzisen Schnitt – in beeindruckender Hochform. Die Dezibelwerte liegen weit über der erträglichen Grenze, jedes Riff, jeder Akkord sitzt beängstigend exakt an der Stelle, wo er hingehört. Um die Ohren gibt’s natürlich einen satten Auszug aus dem stilistisch in Metallica, Nirvana, Iron Maiden und Testament verwurzelten DebütTHE poison. Auch das Posen klappt schon ganz ausgezeichnet. Sozusagen ein MetalCore-Bilderbuch für nachwachsende Headbanger-Generationen. Denn, wie zahlreiche Kameraschwenks in die sich die Seele aus dem Leib moshende Fan-Meute in rund 70 Minuten zeigen; Das Publikum liegt durchschnittlich im Tokyo-Hotel-Fanalter von zarten 12,13, 14 Jahren. Früh übt sich, was ein Jeansröhrenhosenträger mit stickerbepflasterter Weste werden will. Bullet For My Valentine zeigen denn auch Verantwortung gegenüber ihren Youngsters – eine innigere Fan-Musiker-Bindung gab’s, wie zusätzliches Backstage-Material von weiteren 70 Minuten zeigt, selten zuvor zu erleben.

Ansonsten finden sich im Bonus-Segment eine Sparte namens Bullet TV mit ausführlichen Behind-The-Scenes-Dokus, sämtliche fünf Videoctips, Impressionen von den Metal Hammer Awards, recht uninteressante Autogrammstunden-Sessions, öde Video-Dreharbeiten, einen Live-Auftritt beim Download Festival, aber auch jede Menge Lächerlichkeiten, die seit Spinal Tap eigentlich tabu sein sollten.

www.bulletformyvalentine1.com/