Buffalo Daughter – Pshychic

Der Japaner kriegt gerne mal etwas in den falschen Hals, mitteleuropäische Gerstengetränke zum Beispiel: Da taumelt er dann fünf Tage hilflos herum und weiß nicht, wie ihm ist. Oder nichtjapanische Popmusik: Da ist er aus dem Häuschen vor Begeisterung, wenn bloß ein Würfelchen Wahnsinn hineingerührt ist. Ob der NichtJapaner selber das mag, kümmert ihn nicht; eine gemeinsame Tournee von Arnon Düül I, New York Dolls und Bay City Rollers wäre in Tokio der Hallenfüller des Jahres. Fremde Popmusik saugt der Japaner auf wie ein Schwamm, ein lebendiger, der sich dann verformt und verfärbt und mutiert zu etwas sehr Japanischem mit ein paar ordentlichen Würfelchen Wahnsinn. So etwas kriegt wiederum der NichtJapaner gerne in den falschen Hals, taumelt hilflos herum und weifi nicht, wie ihm ist. Wie die deutsche Niederlassung der europäischen Plattenfirma V2, die mittels der Übersetzungsmaschine „Babelfish“ Folgendes über das Tokioter Trio Buffalo Daughter verbreiten lässt: „Knall und nettes dennoch experimentelles, minimales und mondo dennoch psychedelisches, Electro und Progressist dennoch Rock’n Rolle, Mechaniker und Systemtest dennoch geistige, tricky und humorvolle dennoch direkte, neue Welle und Alternative dennoch riesige Angst- sie sind alle diese dennoch keine von diesen. Es ist wie beschäftigt zwar gehen das Shibuya Chaos oder das Stehen in einer einsamen Landschaft in Amerika, oder den Autobahn in Deutschland schnell zwar fahren, oder unter Weltraum weit oben treiben.“ Ich würde das mit der Angst weglassen, weil das ein möglicher Hörer bestimmt in den falschen Hals kriegt, würde ein bisschen in der Adjektivkiste wühlen und mit Zeug wie „hypnotisch repetitiv“ „Cyclic’l, „kindisch versponnen“ l.Xhihuahua Punk“), „romantisch monoton“ I..S.O.I.D“) und „ah, sagen wir: ganz total anders“ („303 Live“) herumschmeifien – aber am Ende müsste ich gestehen, dass ich es besser auch nicht ausdrücken kann.