Brötzmann/Uuskyla/Nielsen – Noise Of Wings

Auch nach zehn Jahren hat dieser Free-Jazz-Rock nichts an seiner Dampfkesselwirkung eingebüßt. Vor drei Jahren hatte sich Saxophon-Berserker Peter Brötzmann mit den Schweizern Marino Pliaka (E-Bass) und Michael Wertmüller (Schlagzeug) zusammengetan, um sich in einen Jazz-Metal-Rausch zu improvisieren. Doch so überraschend neu diese Gangart Brötzmanns erschien, war sie nicht. Er hatte bereits 1999 die entsprechende Vorarbeit geleistet, mit zwei Skandinaviern, die kaum einer mehr kennt. Es waren der dänische E-Bassist Peter Friis Nielsen und der schwedische Schlagzeuger Peeter Uuskyla, mit denen Brötzmann sich im Studio eingeschlossen hatte, um die Wände wackeln zu lassen. Und weil nur der Weg das Ziel war, entpuppte er sich als brutal expressiv und intensiv, als mörderisch glühend. Brötzmann jagte und presste eine Kaskade nach der anderen aus seinem Tenorsaxofon, während Nielsen und Uuskyla sich im rhythmischen Trommelfeuer befanden. Im Booklet schreibt Uuskyla: “ Um wirklieb voll abzuheben, empfehle ich, diese Aufnabme so laut wie möglich zu spielen.“ Den Tipp sollte man ernst nehmen.