Broadcast 2000 – Building Blocks

Paul Simon müsste man sein. Beinahe unglaublich, was dieser Mann zurzeit erlebt. Den vierten bis sechsten Frühling. Auf jeden Fall noch mal eine neue Rezeption seines musikalischen Schaffens kreuz und quer durch diverse Jahrzehnte. Und wenn die Strickjackenträger von Vampire Weekend noch drei Trilliarden Mal behaupten, dass sie mit Paul Simons Album graceland nix an den Ohren haben: sie haben. Und auch die Gesichtstapetenfetischisten von den Fleet Foxes wären in all ihrer Erhabenheit nicht denkbar ohne Paul Simon und seinen Sangespartner Art Garfunkel. Und damit sind wir jetzt, beinahe ansatzlos, bei Joe Steer gelandet. Der nennt sich beim Musik machen Broadcast 2000, hat die Lieder seines Miniatur-Debütalbums liebevoll mit Cello, Banjo, Ukulele, Glockenspiel und allerlei anderen wohlklingenden Instrumenten ausgestattet und vereint auf Building Blocks das, was Vampire Weekend und die Fleet Foxes aus Simons Gesamtwerk inspiriert weiterverarbeiten. „Over Soon“ ist zartester Folkpop, der einem das Herz erwärmt; „Don’t Weigh Me Down“ wienert das filigran geklöppelte Rhythmusgerüst, auf dem auch Vampire Weekend ihr Graceland gebaut haben – und alles in allem ist Building Blocks eine neue Perle in Paul Simons Krone. Keine, die so leuchtet wie noch nie eine zuvor-aber eine hell strahlende immerhin. Eine Hollywoodschaukel müsste man haben. VÖ: 10.10.

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