British Sea Power :: Valhalla Dancehall
Wenig innovativer Indie-Rock aus Brighton.
Das Sextett aus dem britischen Seebad Brighton ist zwar überaus aktiv (fünf Alben in elf Jahren), hat aber ein kleines Problem: Es besitzt keinen eigenständigen Sound, sondern erinnert auch auf Valhalla Dancehall an ein halbes Dutzend unterschiedlicher Künstler, in deren Referenzen man ganz ungeniert schwelgt. Sei es hymnischer Schrammelrock in Shoegazer-Manier (Ride, House Of Love), wütender Garagenrock in bester Pixies-Tradition, ungenierte Schwarzmalerei à la Joy Division, energetischer Post-Punk im Sinne von Echo & The Bunnymen, orchestriertes Melodrama der Marke Cocteau Twins, und, und, und. Die Liste an Querverweisen ist geradezu erschlagend, weil sich British Sea Power auch gar nicht erst die Mühe machen, etwas wirklich Eigenständiges zu schaffen. Was okay ist, wenn man von einem Album nichts Revolutionäres, sondern lediglich nette Unterhaltung erwartet. Und zudem einen ähnlich verschrobenen Humor wie die Protagonisten besitzt, die auch einmal einem Song einen deutschen Titel geben („Stunde Null“), sich an zarter Systemkritik versuchen („Who’s In Control“) und auf nordische Mythen nebst Lee „Scratch“ Perry schwören. Eine seltsame Mischung, die so ziemlich alles ist – nur nicht originell.
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