Brian Setzer Orchestra – The Ultimate Collection – Recorded Live

Regel 1: Live-Alben sind eine völlig überflüssige Übung. Regel 2: Es gibt einige Ausnahmen – Und FRAMPTON COmes alive gehört nicht dazu. Sehr wohl hingegen diese Doppel-CD des Brian Setzer Orchestra, jenes größenwahnsinnigen Projekts, mit dem der Ex-Stray-Cats-Gitarrist zwischen 1994 und 2000 vier Alben lang die Musikwelt aufmischte. Fünf Saxofonisten, vier Posaunisten, vier Trompeter, Bass, Schlagzeug und der Maestro selbst an der ’59er Gretsch: In Zeiten, da Labels Millionen Dollars für so genannte Superstars verbraten und Buchhalter das Budget für den Rest zusammenstreichen, klingt allein diese Besetzung schon nach Ruin. Und in der Tat: „Es hat mich ein kleines Vermögen gekostet“, bekennt Mr. Setzer und schwärmt: „Aber ich hatte niemals zuvor so viel Spaß.“ Das hört man bei den Mitschnitten zweier Auftritte in Montreal und Tokio aus der Frühphase und dem Endstadium dieser Rasselbande buchstäblich in jeder Sekunde. Im ersten Teil geht’s rasanter zu, im zweiten eleganter, ohne dass deshalb Druck und Tempo aus dem Spiel genommen würden. Reichlich Standards („Mystery Train“, „Route 66″], dazu umarrangierte Stray-Cats-KlassikerLRockThisTown“, „Rumble In Brighton’l und neuere Setzer-Songs: AU das kocht das blendend aufgelegte Orchester in einem heißen Sud aus Rock’n’Roll, Swing, Rockabilly, Jump-Blues, Jive und coolem Twang.