Box Codax :: Hellabuster
Gomma/ Groove Attack
Postmoderner Pop mit Hang zur Witzigkeit
Selbst der beste Witz wird schal, wenn man ihn zum zweiten Mal erzählt. Haben sich wohl Box Codax gedacht. Ihr Debütalbum war allgemein zum Scherz erklärt worden: Die einen fanden ihn fantasievoll und aufregend, die anderen fürchterlich billig aufgenommen. Nun, fünf Jahre später, verwurstet das Trio um den Franz-Ferdinand-Gitarristen Nick McCarthy auf Hellabuster zwar immer noch eine erstaunliche Bandbreite an Stilen, aber zähmt das Chaos wenigstens mit einer angemessenen Produktion. Der Indie-Rock, den Mc-Carthy in seinem Hauptjob spielen muss, ist zwar nur in Spurenelementen zu hören, dafür aber geistert durch die Songs seines Nebenprojekts ein Personal, das nicht viel gemeinsam hat. Serge Gainsbourg („Pour Moi“) ist ebenso dabei wie Donna Summer („Seven Silvers“) und Wild Bill Childish („Sandy Moffat“). Grenzen setzt der Postmoderne aber niemand: Disco führt Punk auf die Tanzfläche und Funk treibt es hemmungslos mit Musical-Melodien. Das ist immer noch komisch, wenn auch nicht mehr so unfreiwillig wie früher: „Nothing More Than Anything“ ist eine plumpe Parodie auf schnulzige Heavy-Metal-Balladen, „Choco Pudding“ so witzig wie eine Hymne auf eine Süßspeise eben sein kann.
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