Bonobo

The North Borders

Ninja Tune/Rough Trade 22.3.

Der Produzent bleibt seinem Downtempo-Stil treu. Erykah Badu findet das gut, sie ist der Stargast.

Nach dem Erfolg mit dem Vorgänger Black Sands hatte man auf eine Richtungsänderung spekuliert. Man war guter Hoffnung, dass es eine Weiterentwicklung geben würde. In dieser Hinsicht wird man nicht völlig enttäuscht. Der Beginn ist vielversprechend. In „First Fires“ und „Emkay“ lässt Bonobo Simon Green durchklingen, dass er mit den Arbeiten von James Blake und Burial vertraut ist. In „Cirrus“ kommt der Beat schnell voran. Und das Engagement von Erykah Badu ist natürlich ein echter Coup. Die Space-Soul-Queen passt brillant zum Vibe des englischen Downtempo-Dons. Probleme bekommt man erst danach. Wenn gewahr wird, dass sich Sturkopf Green doch wieder nicht entscheidend von seiner Linie hat abbringen lassen. Wenn man die kurz und knapp gesampelten Stimmen hört, das Knacken und Klöppeln von Perkussionsinstrumenten und die Einflüsse aus fernöstlicher Folklore. Durch sie wird es auch dieses Mal wieder ein typisches Bonobo-Album. Kein schlechtes, wohlgemerkt, aber eben auch eines, das sich wie eine logische Fortsetzung von dem anhört, was dieser Mann schon auf seinen bisherigen Alben abgeliefert hat. In der Silvesternacht hat er dem Berliner Party-Publikum ordentlich was auf die Ohren gegeben. Warum geht das nicht auch auf Platte?