Bonde Do Role – Bonde Do Role With Lasers

Dem „Born Dia“ zu Beginn folgt böses E-Gitarren-Gegniedel und der Shit-Beat, den sie seit Jahren als Baile Funk verkaufen. Mehr brauchen Bonde Do Role nicht, um ein paar Blitze vom Dancefloor-Himmel zu schicken, na ja, es ist mehr eine Amateurvereinigung zur Erzeugung von Bass-Bumms mit hohem Remmi-Demmi-Faktor. Oder: „Die ultimative, dumme Party“, wie MC Marina Vello sagt. In den 30 Minuten dieses Albums bleibt kein Stein auf dem anderen, bei Bonde Do Role trifft Baile Funk auf den Rock-Dreck, den ein paar alte Männervergessen haben zu entsorgen, auf die Geschichte vom schwulen „James Bonde“ mit falschen Wimpern, auf Punk-Flashbacks und Electro-Kindereien-all das muss man sich zu einer Art Rumpelkammermusik collagiert vorstellen, die den Brasilianern als Bühne für ihr dirty talking dient. Unterstützt und produziert wird die Band von DJ Diplo, dem Mann, der M.I.A. in die MP3-Blogosphere hochmixte (piracy funds terrorism) und die Sao-Paulo-Band Cansei De Ser Sexy (CSS) hypte, die sich 2006 mit ihrem Sub-Pop-Album in zahlreiche Jahresendlisten spielte. Marina Vello, Co-MC Pedro D’Eyrot und DJ Rodrigo Gorky stehen wie die ungezogenen Kinder der brasilianischen Dancehall da, sie spielen sich als Rudimentärrocker auf. Manchmal ist dieses Album der heiße Wegwerfscheiß, über den man lachen muss, im nächsten Moment ahnt man, was auf der nächsten M.I.A.Platte passieren könnte. Bonde Do Role sind für den Baile Funk vielleicht das, was Run DMC für den HipHop waren: die letzten Meter auf dem Weg zu einer großen Synthese: Baile Rock. Dazu können die Kinder der Arctic Monkeys sich dann dumm und dusseligtanzen.

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