Bobby Conn :: Macaroni
Fire Records/Cargo
Der Bruce Springsteen des Glam Rock kehrt mit einem neuen Album zurück.
Bobby Conns erste Platte seit fünf Jahren hat einen bescheuerten Titel und in jeder vierten Zeile Sexangebote. Aber hinter der Slapstickfassade beweist der mittlerweile 45-Jährige Musiker aus Chicago noch immer Sinn für amerikanische Themen. Denn Conn ist der Bruce Springsteen des Glam Rock. Occupy, White Trash, Republikaner, Tom Cruise, falsche Priester – Conn schimpft, aber er hat auch kein Problem damit, zu weinen und zu winseln, obwohl er längst die Gitarre angeworfen hat. Für Macaroni hat Conn nun den fettigen Schweinebackensound produzieren können, den er sich immer erträumt hat, zum ersten Mal in 18 (!) Jahren Aufnahmekarriere (man muss sich nur mal überlegen, wie das nur halb gar gewordene Sonnenkönigalbum The Golden Age von 2001 hätte klingen können). Bis heute gibt es wohl keinen anderen Musiker, der Protesthymnen wie „Can’t Stop The War“ mit einem französischen Kinderzählreim ausklingen lässt oder Prince-Funk mit Bach kreuzt („Face Blind“). Es ist unmöglich nachzuverfolgen, wie er auf so etwas gekommen ist. Auch wenn Bobby Conn das Niveau nicht über zehn Stücke hält, möchte man ihm doch wünschen, dass er genug Kraft geschöpft hat für die nächsten zehn Jahre. „This is one for the Suckers: You take it straight to the bank. GREEED.“ Hört sich prollig an? Ja, natürlich. Aber harte Zeiten benötigen Aussagen, die gar nicht einfach genug sein können. Und wir brauchen mehr als nur einen Bruce.
Key Tracks: „Face Blind“, „Walker’s Game“, „Can’t Stop The War“
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