BNJMN :: Plastic World
Rush Hour/Groove Attack
Für Jahreslisten, die was auf sich halten. House-Musik der Marke essenziell.
Ob sich die Herren bei Rush Hour eigentlich bewusst sind, dass sie momentan einfach alles richtig machen? Dass die Holländer 2011 mehr auf Alben setzen, zahlt sich schon nach dem ersten Jahresdrittel aus. Jetzt kommt das seit einiger Zeit schon fertige Debüt des Briten BNJMN eben 2011 heraus, Jahreszahlen sollen aber nicht weiter interessieren. Zu zeitlos sein Verständnis von House, zu richtungsweisend und gleichzeitig referenzhungrig seine Musik. Würden wir seine Einflüsse einmal abklappern, wir würden aus dem Hakenmachen kaum herauskommen, von Warp, circa 1995, bis zu Actress und zeitgemäßer Wonkyware können wir alles anbieten. Verhuschter, durchprogrammierter House, geradlinig, introvertiert. Wie die ekstatische Spaceaufführung „Tunnel Flight“ mit der Gänsehaut auf der Tanzfläche spielt, ist nahezu perfekt, die perkussive Melodie im Titeltrack bleibt genauso wie der sich stets wiederholende Schrei im Stampfer „Depressure“ tagelang in den Gehörgängen.
Christopher Hunold
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