Blumentopf

Musikmaschine

Four Music/Columbia/Sony BMG

Hip-Hop: Vom ARD-WM-Studio auf Platz 80 der Singlecharts. Was kann man sich mehr wünschen?

Vielleicht, dass dieser Traum nach zehnjährigem Bestehen endlich wahr wird – zumindest auf nationaler Ebene. Freilich haben Blumentopf mit „H.O.R.S.T“, der ersten Single ihres neuen Albums, eine Chance, in die Charts einzusteigen, was für die fünf Töpfe Roger, Schu, Heinemann, Holunder und DJ Sepalot als das höchste der Gefühle beschrieben wird („Platz 8o“). Trotzdem glänzt das nunmehrfünfte Album musikmaschine der Münchner HipHop-Combo leider nicht durch Einfallsreichtum. Im Gegensatz zu ihrem letzten Clou bei der Fußball-WM (ja, auch Blumentopf wollten ein Stück vom großen WM-Kuchen). Ihre freestyle-gerappten Zusammenfassungen der Deutschlandspiele für das ARD-WM-Studio waren textlich gesehen eine kleine Sensation – nicht zu vergessen der Unterhaltungsfaktor. Die inhaltlichen Ergüsse auf MUSIKMASCHINE sind jedoch relativ sinnfrei, und auch musikalisch lässt es Stück für Stück nach. Dabei fängt es vielversprechend an. Wummernde Beats und swingende Grooves verleiten einen vom ersten Ton an zum Mitwippen, doch spätestens nach dem fünften Track (es geht um „Gute Musik“) hilft selbst die soulige Backgroundsängerin nicht mehr. Es folgen lustige Lieder über Langzeitstudenten und die Skills an der Spielekonsole. Die Themen mögen ja humorvoll und sprachlich überzeugend aufbereitet sein, aber sorry, aus dem Alter sind wir doch wohl raus, oder? Abschließend sei noch gesagt, dass die Platte für den Hardcore-Hip-Hop-Fan bestimmt eine weitere Bereicherung der Sammlung darstellt, aber der normalsterbliche Musikhörer kann getrost darauf verzichten. Auch wenn es im ersten Song heißt: „Ich glaub, da geht noch mehr / ich weiß, da geht noch / verdammt da geht noch mehr /das ist längst nicht altes.“ Doch, leider. Da kam schon mal mehr. VÖ 8.9.

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