Bishop Allen – Grrr…

Auf dem Cover hängt, „Alice im Wunderland“-Style, ein Ratzengesicht in der Luft und maunzt einen so schüchtern an, dass man reflexartig seine Sireichelhand ausstrecken mag. Geht man einen Schrittweiter und legt die Platte auf, will man Bishop Aliens drittes Album adoptieren und es durch wiederholtes Hören hegen und pflegen. Denn schenkt man diesen filigranen, farbenfrohen Wollknäulen von Songs aus der Feder der Harvard-Absolventen Justin Rice und Christian Rudder einmal seine Aufmerksamkeit, kommt man nicht mehr ohne sie aus. Die beiden Bandleader haben, mit Unterstützung von Sängerin Darbie Nowatka und Michael Trapper an den Drums und Percussions, eine variantenreiche, ballastfreie Song-Sammlung zusammengestellt, in der das Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Sänger, eine Ukulele, Xylophon und Flaschenkürbis einen derart ohrenfreundlichen Radau machen, dass die 36 Minuten Spielzeit nur so dahinrauschen. Das Ganze steht in der Tradition großer amerikanischer Indie-Rock-Alben wie OH, INVERTED WORLD, ohne kalkuliert zu klingen – ein bisschen so, als würden sich The Shins mit Wileo im Spielwarenladen treffen und Regale umwerfen. Toll.

VÖ: 20.3.

www.bishopallen.com