Bilderbuch
SOFTPOWER EP
Maschin/Universal (VÖ: 11.8.)
Die Österreicher überzeugen mit lässig aus dem Ärmel geschüttelten Big Beats und naschen am britischen Honig.
Der Markenkern von Bilderbuch ist seit jeher die beständige Arbeit an ebenjenem. Vorliegende EP streift also das aktuelle Outfit der Band ab, zumindest ein Stück weit. Denn: Die Grundstimmung der vier Songs besitzt eine Verwandtschaft zum Psychedelic-Rock, an dem sich die Band auch schon auf dem letzten Album GELB IST DAS FELD abarbeitete. Die Mittel zum Zweck sind freilich ziemlich andere. Ein wenig klingt SOFTPOWER so, als hätte wer an dem Honig genascht, der über das Großbritannien der Jahrtausendwende geschmiert worden war.
Vor allem der Titeltrack und das folgende „Dino“ kommen mit Block rockin’ Beats, bei denen Erinnerungen an die mittleren Chemical Brothers und die frühen Kasabian wach werden, das folgende „Aber Airbags“ legt breite Soundscapes an, während Maurice Ernst in „Digitales Wunder“ zur singenden Bassline aus der Insomnie berichtet: „Viertel nach vier, ich kann nicht schlafen“, heißt es da, wir hören Atemgeräusche und ein Blubbern, schließlich revoltiert die E-Gitarre, jagt ein paar Töne in den Raum, bevor die EP so plötzlich zum Ende kommt wie jemand, der über seine eigenen Füße stolpert. Eigenartig geil.