BiggaBush – Biggabush Free
Das in Deutschland durchaus gefeierte Electro-Dub-Ensemble Rockers Hi-Fi gibt es schon länger nicht mehr. Kurz vor der Jahrtausendwende entschied man sich, es bei dem Erreichten bewenden zu lassen. Glyn Bush, eines der Kernmitglieder der Birminghamer Band, liegt seitdem keineswegs auf der faulen Haut. Er produziert unter dem Namen Lightning Head und ist als reisender DJ unterwegs. Mit den nun vorliegenden Soloaufnahmen weicht er nicht radikal vom bekannten Pfad ab. Der Einstieg in das Album ist zwar recht flott, doch spätestens mit dem vierten Track „Deep Eastword‘ landet Bush im minimal-spacigen Dub-Terrain, dessen Erkundung ihn seit jeher reizt. Im ersten Augenblick mag dieser Sound introvertiert und beliebig erscheinen, doch wenn man sich intensiver mit der Musik beschäftigt, ist Widerstand zwecklos. Zumal es nennenswerte Nuancen zu bestaunen gibt. In „Michelangelo“ etwa huschen ständig Andeutungen von Bollywood-Streichern hindurch, die sich mit Tangoimpressionen abwechseln. Im abschließenden „Seif Judgement eine Dame namens G. Rina einzusetzen, erweist sich als absolut vorteilhaft, weil der Song so in die Dimensionen von atmosphärischem Soul mit Wohlfühlfaktor vorstönt. Man sollte sich übrigens keinesfalls vom Artwork des Albums verwirren lassen. Auf den Fotos sehen Bush und seine Mitstreiter nämlich so aus, als planten sie ein Revival der New Romantics. Dieser Verdacht erweist sich aber als unbegründet.
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