Big Thief
Two Hands
4AD/Beggars/Indigo (VÖ: 11.10)
Live-Atmo zwischen Indie-Folk und Indie-Rock: Das Quartett aus Brooklyn veröffentlicht sein zweites Album innerhalb eines Jahres.
So was nennt man wohl einen irren Flow. Gerade mal ein paar Monate ist es her, dass Big Thief – ohnehin dauertourend – mit U.F.O.F. ihr letztes Album vorlegten, das wiederum wenige Monate nach einer zauberhaften Soloplatte von Sängerin Adrianne Lenker erschien. Nun also TWO HANDS, die dritte LP aus dem Big-Thief-Kosmos innerhalb eines Jahres, mitsamt dezentem Richtungswechsel: Bezirzte U.F.O.F. überwiegend mit fein gepicktem Folk-Minimalismus, dominiert auf TWO HANDS wieder die Elektrische.
AmazonGemein ist allen Big-Thief-Alben indes eine komplett entschlackte Form der Produktion, die auch auf dieser Platte ohne jeden Schnickschnack auskommt, und so einen unmittelbaren Live-Charakter evoziert, der die Qualität der Songs aufs Schönste zur Geltung bringt.
Da ist vor allem diese enge Relation zwischen der ebenso dringlichkeitsfördernden wie wandelbaren Stimme Lenkers und dem fein runtergebrochenen Gitarre-Schlagzeug-Bass-Sound der Band, die ihr wahlweise mit erhabener Folk-Rock-Wucht, fies und dreckig angezerrt, sacht akustisch, immer aber mit absoluter Sicherheit folgt.