Big Talk

Big Talk

Epitaph/Indigo

Ronnie Vannucci, der Schlagzeuger der Killers, mit einer Hommage an den New Wave der Cars und den AOR-Rock der Heartbreakers

Was Brandon Flowers kann, so muss sich Ronnie Vannucci gedacht haben, könne er schon lange – und nutzt die Pause seiner Stammband ebenfalls für einen Alleingang. Wobei sofort auffällt: Solo ist er den Killers längst nicht so nahe wie sein Sänger, und er macht kein Geheimnis aus seinen musikalischen Einflüssen. Da wäre zum einen Keith Moon, der vor allem im Opener „Katzenjammer“ durchschimmert. Zum anderen Mike Campbell, Gitarrist der Heartbreakers, dessen Riffs den rockigen AOR von Stücken wie „Girl At Sunrise“ prägen. Aber auch Weezer, deren Power-Pop Pate für „Under Water“ stand – an dem Ex-Weezer-Bassist Matt Sharp mitwirkt. Und nicht zuletzt The Cars, weil Ric Ocasek nicht nur Vannuccis hochmelodischen Gesang prägt, sondern auch für starke New Wave-Anleihen sorgt. Was Big Talk zwar nicht sonderlich originell macht und ihm auch nicht das gleiche kommerzielle Potenzial verleiht wie den Killers, aber doch ein cooles, kleines Indie-Rock-Album garantiert. Und genau darum dürfte es dem 35-Jährigen gehen, zu zeigen, dass er ein Multiinstrumentalist und Sänger ist. Dass er eigene Songs schreibt und Eier in der Hose hat. Mission geglückt. Vannucci glücklich. The Killers wieder im Studio.

Key Tracks: „Katzenjammer“, „No Whiskey“, „A Fine Time To Need Me“