Beyonce – I Am Sasha Fierce

Man sagt, großer Erfolg lasse den Künstler abstumpfen. Da hat man die Rechnung ohne Beyonce Giselle Knowles gemacht. Sie will Fans zufrieden stellen und auch etwas ausprobieren. Der erste Teil des Albums enthält Stücke, die Zuschauer von „Wetten, dass…?“ und ähnlichem TV-Theater gerne haben könnten. Da kredenzt die Texanerin zum Beispiel „Halo“, ein von bombastischen Euro-Trance-Synthesizern flankiertes Ding, in dem man auch den Einfluss von Rihanna heraushört. Oder es gibt Herz(schmerz)balladen auf die Ohren. Der zweite Teil markiert die Geburtsstunde des anderen Ichs namens Sasha Fierce, die sich zu zuckenden Beats wie entfesselt auf der Tanzfläche bewegt. Da ist sie dann wieder, die aus ihrem Smash „Crazy In Love“ bekannte Mischung aus Dancehall-Drive und Trommelwirbel. Um sich als Diva aufzuspielen, greift Beyonce schamlos zu den Stilmitteln von Missy Elliott. Am Ende ist man verwirrt. Diese Sasha Fierce ist nämlich gar nicht so anders, sondern in etwa die Beyonce, die man erwarten durfte. Die von Schmalz und Tränen überzogene Nummer zu Beginn, die kannte man von ihr dagegen noch nicht. Nur: Braucht man die?

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