Ben Westbeech – Welcome To The Best Years Of My Life

Gilles Peterson will es wieder einmal wissen. Muss er eigentlich gar nicht, denn als DJ in Clubs und im Radio ist er in Britannien gut im Geschäft. Andererseits hat er sein früheres Label Talkin‘ Loud mit einigem Enthusiasmus betrieben, da fehlt einem irgendwann etwas. Nun unternimmt Peterson mit weniger Budget, aber derselben Begeisterung einen neuen Anlauf, der Welt seine Vorstellung von gut groovender Musik zu unterbreiten. Sein erster nennenswerter Act auf Brownswood Recordings ist Ben Westbeech, ein unbeschriebenes Blatt aus Bristol. Dass der neu dabei ist, hört man aber nicht wirklich. Auf seinem Debüt kommt vieles zusammen, was man aus Zeiten von Acid Jazz und Talkin‘ Loud kennt. Die meisten Songs sind tanzbar und haben ihre Wurzeln in Soul, Funk und Jazz. Was bei Justin Timberlake streng futuristisch klingt, zieht Westbeech mit Kontrabässen, Pianoakkorden und Rhythmusgitarren häufig traditionsbewusst durch. Das hört sich vielleicht hoffnungslos gestrig an, dennoch wirkt das Material frisch, nicht nur im Drum’n’Bass-Track „Get Closer“. Westbeech ist überdies kein reiner Clubmusikbastler, sondern einer, der auch etwas von Pop versteht. Das zeigt sich zum Beispiel an der plakativen Botschaft, die im Albumtitel steckt, mehr noch aber am bei Jamiroquai abgeschauten Kniff, dem Ganzen Melodie und Kontur zu verleihen. Schon „So Good Today“ und“.Bright Future“ sind gnadenlos zuversichtlich stimmende Titel. Wenn Westbeech dann noch die Worte ..Gotta keep on. gonna do right ‚ gebetsmühlenartig wiederholt, ist man tatsächlich geneigt, an eine bessere Welt zu glauben. Man kann auf jeden Fall verstehen, warum Peterson sich diesen Muntermacher für den Neustart herausgepickt hat. Das Zeug kickt. MO: 23.2.>»>

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