Belle And Sebastian – Just A Modern Rock Story

Etwas zu liebevolle, angemessen poetische Bandbiographie.

Die Erzählung beginnt mit der Geburt von „Schottlands größtem Dichter“, und nein: Es ist nicht Stuart Murdoch gemeint, sondern der 1796 gestorbene Robert „Rabbie“ Burns, von dem die Einwohner seiner Heimatstadt Alloway bei Ayr ebensowenig noch was hören möchten wie der alteingesessene Liverpudlian von den Beatles. Und schon ist die Referenz erwähnt, gut untergebracht in einem harmlosen Nebensatz, dessen schwarzer Humor ebenso wie sein geschickter Einsatz viel sagt über den Autor Whitelaw, der viel mehr ist als einer dieser namen- und zahllosen Bandbiographen, die ihre Werke am liebsten im Halbjahrtakt in die Tasten hauen. Eine derartige Abhandlung wäre auch gänzlich unangemessen bei einer Band, die einst (vor ziemlich genau zehn Jahren übrigens) als Universitätsseminar ihren Anlang nahmlund damals, als im Rahmen einer“.Seminararbeit“ das Album tigermilk entstand, auch noch keine Band war. sondern ein loser Verbund von Instrumentalsten mit Murdoch als Kopf]. Nein, Whitelaw hat einerseits ein geradezu empathisches Interesse an seinem „Thema“, andererseits verfügt er über eine Sprachmacht, die das Lesen seines Buchs für Liebhaber des Englischen zum Vergnügen macht, selbst wenn ihnen Belle & Sebastian so egal sind wie sonst was. Für Spracheinsteiger ist ..Just A Modern Rock Story indes aus demselben Grund keine leicht verdauliche Kost, und gerade die große innere Nähe des Autors zur Band und seine Hochachtung sorgt zwangsläufig für einen gewissen Mangel an Reflexion und unparteiischer Stellungnahme. Doch ist das Spiel mit den Medien (oder vielmehr: die Verweigerung dieses Spiels] ein großer Teil der Identität von Belle & Sebastian, und da muß man doch froh sein, wenn überhaupt mal jemand einen etwas tieferen Einblick in die Kulissen erhält und ihn liebevoll, detailliert, wenn auch etwas kritiklos niederlegt.

www.belleandsebastian.co.uk