Beatsteaks :: Smack Smash
Rock'n Roll: Wie kannst du bei den Beatsteaks ruhig sitzen bleiben, wo dir Schlagersänger Tränen in die Augen treiben?
Eins vorweg, diese Platte ist ein kleines Wunderwerk! Sie ist der Beweis dafür, dass dieses Land über eine Rock-Band verfügt, die international konkurrenzfähig ist. Keine Frage, für ihr viertes Album standen die Beatsteaks gehörig unter Druck, der ganz offensichtlich ein positives Reizklima geschaffen hat. smack smash zieht den Hörer mitten hinein ins pralle Leben, es ist so unmittelbar wie ein Spaziergang durch peitschenden Regen oder sommerlichen Sonnenschein. Die größten Stärken der Berliner sind ihre Hingabe und Leidenschaft. Tugenden, die man in jedem einzelnen Ton der Platte spürt. Frontmann Arnim Teutoburg-Weiss, das Zirkuskind, das sich irgendwann für den Rock’n’Roll entschied, füllt seine Worte randvoll mit Emotionen; das Gitarristengespann Bernd Kurtzke und Peter Baumann agiert wie eineiige Zwillinge, die sich fetzen und doch immer zueinander finden; Bassist Thorsten Scholz hält nicht nur den Rhythmus, sondern setzt pfiffige Akzente; Schlagzeuger Tom Götz schließlich sorgt so souverän wie sensibel für das An- und Abschwellen des flüssigen Grooves. Jeder der zwölf Songs ist eine Rosine im Kuchen, eine Muschel mit Perle, ein Schuss ins Schwarze. „Vision“ etwa gebärdet sich als stürmischer Rocker und ist zugleich eine Einladung des glühenden Sängers an eine Dame, seine Vorstellung von Liebe zu teilen. „I Don’t Care As Long As You Sing“ nickt leicht in Richtung Police und verfügt über eine schlichtweg betörende Melodie, „Hello Joe “ ist die vielleicht schönste Liebeserklärung an Joe Strammer, die je von Musikern verfasst wurde. Der Titel beginnt mit dem treibenden Rhythmus von „London Calling „, gefolgt von Arnims herzzerreißendem Gesang: „Gotta play it on mystereo. I never ever tet it go and I try to sing olong and I know I can’t go wrong. “ Die Hymne endet mit einem furiosen Finale, angefacht von der Bläser-Section der Butlers. Joe hätte gelächelt. Für einen passionierten Strummer/Clash-Fan ist dieser Gefühlscocktail nur schwer zu beschreiben. Am Ende überzeugt das Album durch seinen mitreißend eigenständigen Sound, mil dem sich die Beatsteaks einen Platz im Gefüge des englischsprachigen Rock’n’Roll sichern werden.
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