Bat For Lashes
Lost Girls
AWAL/Rough Trade (VÖ: 6.9.)
Oft schwerfällig und etwas zäh: Dieser Sammlung an synthetischen Popsongs mangelt es keinesfalls an Geschichten, eher an Mut in der Musik.
Erst beim dritten Track kann diese Platte langsam auf sich aufmerksam machen. Das mag an den elektronischen Tribal-Beats und am synthetischen Bass-Bummern liegen, die so etwas wie einen Song anschieben. Und Natasha Khan gibt ihr bestes „Huh-huh-huh“ und singt im Stile einer Disco-Queen „I feel for you“.
AmazonDer Einstieg in ihr neues Album war der Britin etwas schwerfällig und gespreizt geraten, ihre Stimme war von den Synthie-Wänden geradezu aufgesogen worden. So geht Tranquilizer-Pop in der Champions League für die edlen Künste anno 2019. So richtig gut wird das auf LOST GIRLS auch nicht mehr. Da kann die Künstlerin eine beeindruckende Sammlung von Geschichten von ihrem Frauwerden, von ihren weiblichen Energien, von den Erinnerungen an die Teenage Kicks loswerden – dem opulent formulierten Liedgut mangelt es an Mut in der Musik.
Schreibe ich, und höre gerade einen gut aus dem Bauch pulsierenden Synthie-Popsong, Nummer sieben auf dem Album. „So Good“ ist der Track, der uns mit der Erzählerin versöhnt, an den Glamour von „What’s A Girl To Do?“ (das war das Fahrrad-Ballett mit den Tiermasken) von ihrem Debüt FUR AND GOLD erinnert. Ach ja, das Saxofon in „Vampires“ weiß eine eigene Geschichte vorzutragen. So geht Grown-up-Pop im 80er-Jahre-Kino.