Basia Bulat
BASIA’S PALACE
Secret City/Rough Trade (VÖ: 21.2.)
Eine Einladung in den Pop-Palast zum Tanzen, Schwofen – und nicht zuletzt Staubwischen.

Basia Bulat goes Disco-Schlager? Ein wenig. Erfreut sich Bulat in „My Angel“ an ihrem frischen Mutterglück („How did I live without you / All of this love is mine“), tut sie das zu Drum-Computer und cheesy Synthesizer-Sounds, zu denen auch ältere Damen auf dem Stadtfest sanft die Hüften schwingen würden. Ähnlich „Baby“, das sich mit Stakkato-Strings leichtfüßig zurück in die Disco-Ära groovt, oder das von schimmernden Synthie-Flächen umspielte „Spirit“.
In „Disco Polo“ erinnert sich die kanadische Einwanderer-Tochter an die Musik ihrer Jugend: das Radio, die Gitarre-spielende Mutter, der Vater, der gerne besagtes Disco Polo hörte, das polnische Äquivalent zu Eurodance.
Natürlich geht es auf Basia Bulats siebtem Album stilvoller zu als beim Eurodance, inklusive schwelgerischer Balladen mit Twang-Gitarre, hübschen Streichern und verspielten Elektro-Texturen. Doch bewegt sich Bulat mehrfach an der Grenze zum Schlagerhaft-Schmalzigen. Im finalen „Curtain Call“ verabschiedet sie sich mit der Geste einer altmodischen Pop-Diva. Zurück bleibt der Drang, in BASIA‘S PALACE mal den Staubwedel zu schwingen.
Welche Alben im Februar 2025 noch erschienen sind, erfahrt ihr über unsere monatliche Veröffentlichungsliste.