Basement Jaxx :: Crazy ltch Radio XL/Edel

Eben noch im Vorprogramm von Robbie Williams, jetzt mit neuem Material im Player: das Londoner Dance-Duo mit den butterweichen Grooves und verrückten Einfällen.

Man hatte schon befürchtet, sie seien am Ende. Ihr letztes Sludioalbum kish Kash war ein bemühter Versuch, den von Electro und Rock bestimmten Zeitgeist für sich zu vereinnahmen. Es folgte eine Zusammenstellung bisher veröffentlichter Singles, die in einem so frühen Karrierestadium eigentlich nur dann erscheint, wenn die Luft aus der Sache raus ist. Felix Buxton und Simon Ratcliffe haben die Krise aber offenbar gemeistert und vertrauen nun wieder dem Stil, der sie bekannt gemacht hat. Anstatt krampfhaft innovative Akzente zu setzen, holen sie Einflüsse hervor, die schon immer für Betrieb auf der Tanzfläche gesorgt haben. Dazu kommen verrückte Einfälle, an die sich in der Dance-Szene nur Basement Jaxx herantrauen. An einen House-Track mit Banjo-Loop etwa. Oder an ein Stück mit brasilianischer Perkussion. Bläsern aus alpenländischer Volksmusik und starkem Cockney-Akzent im Gesang. Oder an eine Disco-Nummer mit Grime-Einflüssen und indischem Flair. Das alles ist in dieser Kombination schon originell und sorgt dafür, dass man nie das Interesse am Album verliert. Zumal Buxton und Ratcliffe ihren in Soul geschulten Gesangsgästen auch noch eingängige Melodien entlocken, die nie einem stupiden Schema folgen. Auf dieser Grundlage ist ein Album entstanden, das zwar unverschämt nach 1998 klingt, aber trotzdem von Anfang bis Ende eine heute noch passende Feierstimmung verbreitet, von der man sich bereitwillig anstecken lässt. Ob die Jungs damit nun endlich auch hierzulande den verdienten Erfolg landen können? Man möchte es wegen des nach wie vor sehr ausgeprägten britischen Humors fast bezweifeln. Eines ist jedoch klar: Am Ende sind Basement Jaxx bestimmt nicht.

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