Band Of Horses :: Infinite Arms

Sony Music

Bitte beachten Sie die Nebenwirkungen des Dream Pop, diese Amerikaner lassen die Spannung früherer Alben vermissen.

EVERYTHING ALL THE TIME, vor ziemlich genau vier Jahren auf dem Sub-Pop-Label veröffentlicht, zählte zu den Alben, die den Sound der Zeit einfingen. Band Of Horses öffnete mit ihren Songs ein Spektrum zwischen melancholischen Wald- und Wiesenliedern und epischen Popkunststücken aus der Liga der Flaming Lips. Dazwischen passte genau das, was man von der neuen amerikanischen Zerbrechlichkeit haben wollte. Die Spannung kroch langsam aus diesen Liedern. Zwei Alben später ist Band Of Horses identisch mit der Tourband geworden, die unter diesem Namen unterwegs ist, sie fahren auch mit ihren neuen Liedern durch große amerikanische Orte, sie haben ihre Songs schön sortiert und arbeiten souverän mit Streichern und Steel-Gitarren, aber Ben Bridwell und seinen Mitpferden ist im Laufe der 16 Monate, die dieses Album brauchte, doch etwas die Spannung abhanden gekommen. Bei Band Of Horses kann man jetzt nachhören, welche Nebenwirkungen der Trend zur Orchestrierung und das weithin beliebte Soundschichtverfahren zeitigen können, wenn man nicht mit der nötigen Disziplin bei der Sache ist und die Pferde nicht richtig am Zügel hat. (Etwas Eigenlob muss sein. Achten Sie auf den nächsten Satz. Er beweist: Mein legendärer Vergleich der Band Of Horses mit einer Soft-Pop-Band aus den 70ern hat Einzug gehalten ins Sawatzkische Rezensionsvokabular Plattenmeister Koch) So verwandelt deine liebste Band von gestern sich in die Lieblingsband aller noch verbliebenen Barclay-James-Harvest-Addicts.

www.bandofhorses.com

Story S. 22