Ball Park Music
Puddinghead
Embassy Of Music/Warner
Das australische Gegenstück zu Weezer: Nerdiger Punkpop von studierten Musikern, die eigentlich sehr aufgeräumt und hip wirken.
Ein „Puddinghead“ ist laut Lexikon jemand, der so gar nichts auf die Reihe bekommt. Ob das auch für das Quintett aus Brisbane gilt, scheint indes fraglich. Hier handelt es sich vielmehr um vier saubere, gut gekleidete und studierte Jungs sowie ein Mädchen, die nach Happiness and Surrounding Suburbs und Museum ihr drittes Album im dritten Jahr vorlegen, damit bis auf Platz zwei der australischen Charts vorgestoßen sind und von der lokalen Fachpresse über den grünen Klee gelobt werden. Weil man ihnen als erster australischen Band seit Jahren so etwas wie internationales Potenzial bescheinigt und ihnen auch außerhalb des fünften Kontinents Erfolg zutraut.
Dazu muss man allerdings kein Prophet sein: Gerade für den amerikanischen Markt scheinen Ball Park Music schlichtweg perfekt. Schließlich machen sie nichts anderes als die kalifornischen Kollegen von Weezer, mit denen sie auch schon öfter getourt sind: Sie paaren ruppigen Schrammelrock mit verspielten New-Wave-Elementen, mehrstimmigem Gesang, Slacker-Texten und verqueren Melodien, die trotzdem in den kleinen grauen Pudding-Zellen hängen bleiben. Und sie sind mal druckvoll und dynamisch, mal balladiös und entspannt und glänzen mit cleveren, langen Songtiteln wie „Everything Is Shit Except My Friendship With You“ oder „She Only Loves Me When I’m There“, die Rivers Cuomo nicht besser gedichtet hätte. Netter Nerd-Pop mit Luft nach oben aus dem Reich der Kängurus – nicht mehr, aber auch nicht weniger.