Badly Drawn Boy – BDB – DVD The Video Collection DVD
Wer hier einen Einwand gegen die jetzt einfach mal aufgestellte Behauptung hat, dass der Clip zu „Spitting In The Wind“, in dem Badly Drawn Boy die depressive, angewelkte Alt-Diva Joan Collins Joan! Collins aufheitert, eines der anrührendsten, schönsten und zugleich coolsten Pop-Videos der Weltgeschichte ist, der möge jetzt aufstehen oder für immer schweigen. Und kann sich eigentlich gleich wieder setzen, denn da sind dann ja auch noch die Clips zu „Once Around The Block“ (Schutzengel Badly fährt ein dauerknutschendes Teeniepärchen mit verhakten Zahnspangen in die Notaufnahme] oder „Disillusion“ (der Boy als menschliches Taxi in New York]. Oder „Another Pearl“ (BDB bekommt Besuch von seltsamen, traurigen Clowns und, tja. heitert sie auf]. Und natürlich die Impertinente-Ente-Duologie „Something To Talk About“ und „Silent Sigh“ aus dem about a Boy-Soundtrack. Bevor wir uns streiten, belassen wir’s für heute vielleicht einfach mal bei der Feststellung, dass Badly Drawn Boy einige der allerschönsten, charmantesten, witzigsten und originellsten Videos der letzten Jahre gemacht hat bzw. hat machen lassen. Alle elf sind jetzt auf einer DVD versammelt. Wer sie sieht, darin BDB als Himself mit Markenzeichen Mütze und Adidas-Strass-T-Shirt, wie eine trocken-herzenswarme, mit unbewegter Miene den Beutelungen des Lebens trotzende Mischung aus Charlie Chaplin und Buster Keaton. dem geht das Herz auf. Und wer sie hört, fragt sich einmal mehr, warum nicht jeder einzelne dieser vermaledeiten Ohrwürmer ein Hit war. Wer solche Schmuckstücke von Songs schreibt, darf sich auch mal das Brian Wilson-Zitat anmaßen und sich mit seinem Flügel in die Sandkiste setzen („Another Pearl“!. Als einzige Extras im angenehm schlanken Paket gibt’s dann noch die Lo-Fi-Instrumental-Kleinigkeit „My Friend Cubilas von einer frühern E.P., und drei Live-Tracks: „The Further I Slide“ I live at Glastonbury Festival 2002], „You Were Right“ [live in the living room) und „Pissing In The Wind“ (live in the woods], umringt von ausgestopften Waldtieren. Sowie obendrauf die Gelegenheit, einmal im Zeitraffer das Zuwachsen des Boy zu verfolgen: Vom ersten Clip, einer kellerrockenden Live-Aufnahme von „Road Movie mit den Doves als Backing Band, bis zum bislang letzten Clip „All Possibilities“ scheinen keine Coiffeur und Barbier-Besuche stattgefunden zu haben. Ein seltsamer Mann, jawohl. Und das sind ja meistens die Besten.
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