B.E.F. :: British Electric Foundation: 1981- 2011

EMI

Die gesammelten Werke der elektronischen Splittergruppe um Ian Marsh und Martyn Ware (Ex-The Human League, Heaven 17) in einer 3-CD-Box

Bevor The Human League nach Halbierung der Mannschaft 1981 zum gefälligen Elektro-Pop konvertierten, experimentierten sie zwei Alben lang als Quartett vollelektronisch in der Grauzone zwischen Kraftwerk und Brian Eno. The Human League galten zumindest eine Zeit lang als Großbritanniens Eintrittskarte in die musikalische Zukunft des 21. Jahrhunderts. Nach der Band-Teilung zauberten Phil Oakey, Adrian Wright sowie zwei Grazien an den Mikrofonen 1981 den Elektro-Pop-Meilenstein Dare! her und Ian Marsh und Martyn Ware hoben die Konkurrenzband Heaven 17 aus der Taufe. Vor allem Marsh und Ware eilte der Ruf voraus, im Aufnahmestudio geniale Züge zu zeigen. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die beiden, parallel zu Heaven 17, weitere Projekte anschieben würden. Noch als Mitglieder von The Human League legten Marsh und Ware eine Kollektion elektronischer Instrumentaltitel vor: Music For Stowaways. Als Cassette-Only-Release – der erste Sony Walkman kam 1980 gerade auf den Markt – galt das Produkt als jung und hip. Ergänzt um ein Album mit neuen Coverversionen (DARK) sind die Stimmungsbilder Teil der 3-CD-Box British Electric Foundation: 1981-2011. Ebenfalls enthalten sind auch jene im Abstand von neun Jahren aufgelegten zwei Teile von Music Of Quality And Distinction. Elektronische Interpretationen von Marsh und Wares Songfavoriten ihrer Teenzeit: Volume 1 kam 1982 mit Gastvokalisten wie Ex-Manfred-Mann Paul Jones („There’s A Ghost In My House“), Sixties-Ikone Sandie Shaw („Anyone Who Had A Heart“), Associates-Sopranist Billy Mackenzie („The Secret Life Of Arabia“, „It’s Over“) und der komplett talentfreien The-Tube-Moderatorin Paula Yates („These Boots Are Made For Walking“). Größte internationale Resonanz unter den GastvokalistInnen erzielte Tina Turner. Mit „Ball Of Confusion“ von den Temptations empfahl sich die als abgehalftert geltende Soul-Pionierin zum Comeback, das Mithilfe von Wares coproduziertem „Let’s Stay Together“ in den zweiten Frühling der Sängerin führte. Nicht ganz so erfolgreich erwies sich Volume 2 im Jahr 1991, obwohl die nun als Megastar etablierte Turner sich mit “ A Change Is Gonna Come“ empfahl. Doch von den zwölf Tracks funktionieren nur Terence Trent D’Arbys „It’s Alright Ma, I’m Only Bleeding“, Mavis Staples‘ „I Want You“, Green Gartsides „I Don’t Know Why I Love You“ sowie Billy Prestons „Try A Little Tenderness“ und „In My Life“.